2022 – erfreuliche Zuchtentwicklung
Die Mitgliederversammlung des Stammbuches für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V., die leider von wenigen Züchtern besucht wurde, fand am 25. März 2023 im Niedersachsenhof in Verden statt. Nachdem der erste Vorsitzende Dr. Uwe Clar die Züchter und die Ehrengäste begrüßte, stellte Urška Kamenšek den Jahresbericht vor.
Das Jahr 2022 begann im Zeichen der Emotionen. Die Züchter verabschiedeten ihre langjährige Zuchtleiterin Ulrike Struck auf der Mitgliederversammlung im März und bestreiten nun neue Wege mit dem Umzug des Stammbuches für Kaltblutpferde Niedersachsen nach Burgdorf. Die Fohlen- und Stutenschauen konnten im gewohnten Rahmen auf den bekannten Schauplätzen stattfinden.
| Mitglieder | Hengste | Stuten | Bedeckungen | Fohlen | |
| 2018 | 167 | 33 | 230 | 96 | 61 |
| 2019 | 159 | 31 | 213 | 81 | 64 |
| 2020 | 159 | 30 | 197 | 78 | 58 |
| 2021 | 160 | 28 | 231 | 97 | 60 |
| 2022 | 168 | 25 | 205 | 103 | 78 |
Die statistischen Zahlen belaufen sich etwa im gleichen Bereich wie auch im Jahr 2021.
Die Mitgliederzahl beträgt insgesamt 168, davon sind 41 Züchter als passive Mitglieder vermerkt. 20 neue Züchter sind dem Stammbuch beigetreten, welches das Interesse an der Kaltblutzucht weiterhin bestätigt.
2022 hat sich der Stutenbestand ein wenig verringert, von 231 auf 205 Stuten. Die meist vertretene Rasse dabei sind die Stuten des Schwarzwälder Kaltbluts (92), gefolgt vom Rheinisch-Deutsches Kaltblut (51) und vom Freiberger (32). Insgesamt wurden 36 neue Stuten ins Stutbuch aufgenommen.
Es wurden 5 Verbandsprämienanwartschaften, 1 Verbandsprämie und 3 Staatsprämienanwartschaften vergeben. Auch ein Elitestutentitel wurde in Adelheidsdorf an eine Rheinisch-Deutsche Stute verliehen.
Der Hengstbestand beläuft sich auf 25 Hengste. 103 Bedeckungen wurden gemeldet, den größten Anteil stellt dabei das Schwarzwälder Kaltblut mit 51 Bedeckungen gefolgt von 28 Bedeckungen der Rheinisch-Deutschen Hengste.
Die Stuten- und Fohlenschauen wurden in Adelheidsdorf, Uelsen und Ijzerlo in den Niederlanden durchgeführt. Die Eintragung in Hessen fand in Waldeck-Netze bei Familie Rausch statt. Ein deutlicher Zuwachs der Züchter wurde in den Niederlanden vermerkt, wo 11 Stuten aufgenommen und 24 Fohlen registriert wurden. Insgesamt wurden 78 Fohlen registriert; auf den genannten Schauplätzen wurden 61 Fohlen bewertet und 42 Fohlen mit einem Ia-Preis ausgezeichnet.
Ein kleines (1 Hengst, 4 Stuten) aber qualitätvolles Teilnehmerfeld (Durchschnittsnote 8,35) wurde im Jahr 2022 im Landgestüt Celle auf der Leistungsprüfung Ziehen/Fahren der Richterkommission vorgestellt. Höchstbenotetes Pferd wurde die Stute Rowena v. Ramstein/Wildhüter gezogen und im Besitz von Jens Bosse aus Ankum mit der Endnote von 9,33.
Das Jahr 2022 fand außerdem im Zeichen der FN-Bundesschauen statt, die aufgrund der Corona Pandemie nicht in Berlin auf der Grüne Woche durchgeführt wurde. Im September präsentierten sich die Schleswiger Kaltblüter in Rendsburg auf der Messe Norla. 23 Pferde nahmen an der FN-Bundesschau für Schleswiger Kaltblut teil; erfolgreich aus Niedersachsen war die Züchterin Karin Kahrs aus Verden mit zwei Stuten dabei. Runa v. Saturn/Major verdiente sich die FN-Bundesprämie und nahm auf dem Endring teil.
Es folgte die FN-Bundeskaltblutschau für andere Rassen, die im Oktober in München mit über 100 teilnehmenden Pferden stattfand. Leider wurde das Kontingent des Stammbuches nicht ausgeschöpft. Bedauerlicherweise konnte kein Vertreter der meistvertretenen Rasse Schwarzwälder Kaltblut aus Niedersachsen ausgestellt werden. An der FN-Bundesschau nahmen Familie zum Berge mit zwei Stuten und das Landgestüt Celle mit zwei Hengsten der Rasse Rheinisch-Deutsches Kaltblut teil.
Für die Körung in Krumke waren 33 Hengste angemeldet, davon wurden 26 Hengste der Körkommission vorgestellt. 12 Hengste wurden gekört, 3 Hengste erhielten eine Prämie. Als einziger Hengst aus dem Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen wurde der Rheinisch-Deutsche Hengst Leo v. Louis/Heidjer aus der Zucht und im Besitz von Jörg Jäckel aus Syke gekört.
Insgesamt kann das Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen mit einer positiven Entwicklung in die Zukunft blicken.
Urška Kamenšek stellte der Versammlung weiterhin die Gewinn- und Verlustrechnung vor. Im Jahr 2022 wurde ein Verlust in Höhe von 2.168,76 € gebucht. Es ist zu beachten, dass neben dem Umzug der Geschäftsstelle auch weitere einmalige Programmierungskosten angefallen sind. Außerdem wurde der Verlust auch durch die Bundeskaltblutschauen im Jahr 2022 verursacht.
Nachdem die Kassenprüfer Knuth Peters und Onno Oltmanns die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung beantragt haben und diese auch einstimmig entlastet wurden, wurde auch ein weiterer Ersatzkassenprüfer für 2024 – Jörg Jäckel gewählt. Somit stehen für die Kassenprüfung in 2024 Onno Oltmanns und Aide Bartels sowie Jörg Jäckel als Ersatzkassenprüfer fest.
Des Weiteren wurden die Beitrags- und Gebührenordnung Anpassungen von Urška Kamenšek vorgetragen und einstimmig beschlossen. Ebenso wurden das neue bundesweit vereinheitlichte Prämierungssystem und weitere Änderungen in den Zuchtprogrammen vorgestellt. Die neue Zuchtprogramme mit Prämierungsvergaberichtlinien und die angepasste Beitrags- und Gebührenordnung werden auf der Internetseite des Stammbuches veröffentlicht.
Dazu wurde der Kassenvoranschlag für 2023 mit einem Ergebnis von – 573,00 € genehmigt.
(Stefan Dingel, Ute Feldmann, Dr.Uwe Clar, Foto: M.Schwöbel)
Für 30-jährige Mitgliedschaft wurden Ute Feldmann sowie Stefan Dingel vom 1. Vorsitzenden Dr. Clar mit der Silbernen Ehrennadel des Stammbuches geehrt.
Mehrere Züchter wurden für Staatsprämien, Verbandsprämien sowie Elitestuten mit entsprechenden Urkunden geehrt.
Dr. Uwe Clar berichtete darüber hinaus über die Betreuung einer neue Rasse – Percheron, die in diesem Jahr beginnen sollte.
Anschließend hielt Prof. Dr. Ottmar Distl von der Tierärztlichen Hochschule Hannover noch ein interessanten Vortrag zum Thema Genetische Diversität, Gesundheits- und Exterieurmerkmale beim Rheinisch-Deutschen Kaltblut.