Jahresbericht 2024

Das Jahr 2024 stand im Zeichen eines bedeutenden Jubiläums: Das Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V. feierte das 125-jährige Bestehen der organisierten Kaltblutzucht in Niedersachsen. Trotz der festlichen Stimmung stellt die Entwicklung der Kaltblutzucht weiterhin eine Herausforderung dar. Während der Gesamtbestand an Mitgliedern und Zuchtpferden stabil geblieben ist, zeigen die sinkenden Bedeckungs- und Fohlenzahlen eine abnehmende Züchteraktivität. Dennoch konnten zahlreiche Erfolge bei verschiedenen Veranstaltungen verzeichnet werden, die das Engagement der aktiven Züchter unterstreichen. 

2024 Eingetragene Stuten Eingetragene Hengste Neue Stutbuchaufnahmen Registrierte Fohlen Gemeldete Bedeckungen
Rheinisch-Deutsches Kaltblut 50 14 9 16 16
Schleswiger Kaltblut 3 0 0 0 0
Süddeutsches Kaltblut 11 1 5 8 8
Schwarzwälder Kaltblut 95 5 9 26 26
Freiberger 22 3 2 5 5
Hannoversches Kaltblut 7 2 2 4 4
Finnpferd 2 1 0 0 0
Noriker 13 2 6 3 3
Percheron 1 0 1 0 0

 

Mitglieder Hengste Stuten Bedeckungen Fohlen
2020 159 30 197 78 58
2021 160 28 231 97 60
2022 168 25 205 103 78
2023 167 25 200 84 75
2024 169 28 204 77 62

Der Mitgliederbestand konnte stabil gehalten werden bei 169, darunter 43 passive Züchter. Der Stutenbestand bleibt mit 204 aktiv gemeldeten Stuten ebenso stabil. Die Verteilung der Rassepopulation zeigt weiterhin die Beliebtheit der Rasse Schwarzwälder Kaltblut mit 95 Stuten, gefolgt vom Rheinisch-Deutschen Kaltblut mit 50 Stuten. Während die Freiberger-Zucht leicht zurückging, konnte die Noriker-Population weiter ausgebaut werden. Erfreulich ist die Steigerung der neu eingetragenen Stuten auf 34. Die gute Qualität wurde mit fünf Prämienanwartschaften und acht Staatsprämienanwartschaften belohnt.

Der Hengstbestand verzeichnete einen leichten Anstieg auf 28 Hengste, insbesondere wurden neue Vertreter der Rassen Noriker und Finnpferd aufgenommen. Am meisten wurden dabei die Hengste der Rassen Schwarzwälder Kaltblut (30) und Rheinisch-Deutsches Kaltblut (24) eingesetzt. Die Bedeckungszahlen insgesamt sind hingegen um 8 % auf 77 gesunken. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, zukünftig verstärkt Maßnahmen zur Förderung der Kaltblutzucht, vor allem vom von Aussterben bedrohter Rassen, zu ergreifen.

Die Stuten- und Fohlenschauen wurden in Adelheidsdorf, Uelsen, Bad Arolsen und Ijzerlo in den Niederlanden durchgeführt. Die höchste Teilnehmerzahl wurde in Adelheidsdorf mit 20 Fohlen vermerkt. Insgesamt wurden 62 Fohlen registriert, davon wurden 48 Fohlen bewertet und 43 Fohlen mit einem Ia-Preis ausgezeichnet.

Auf der Nachkörung in Adelheidsdorf wurden 2 Hengste anerkannt: Noriker Hoheit Schaunitz XVIII v. Hofadel Schaunitz XVI/Steyer Vulkan XVII (Z.: Martin Pototschnig, Österreich, B: Anja Peinemann, Osterode); Magellan Diamant XIV v. Mannheim Diamant XIII/Stefan Vulkan XVI (Z.: Katharina Lilg, Österreich, B.: ZG Tanja und Norbert Strübl, Achim) und 1 Hengst gekört: Rheinisch-Deutsches Kaltblut Vulkan v. Varus/Fänder (Z. u. B.: Tanja Töpfer, Eisenach).

Die Teilnehmerzahl der Zugleistungsprüfung war auch im Jahr 2024 gut. 1 Hengst und 9 Stuten wurden der Richterkommission vorgestellt (Durchschnittsnote 7,98). Höchstbenotetes Pferd wurde die Stute Nelly v. Landmesser (Z. u. B.: Ralf Finke, Frankenau) mit der Endnote von 9,11.

Ein besonderes Highlight war die Landesstutenschau, bei der insgesamt 36 von 38 gemeldeten Stuten sowie drei Stutenfamilien ausgestellt wurden (6 Norikerstuten, 2 Schleswiger Stuten, 4 Süddeutsche Kaltblutstuten, 6 Schwarzwälder Kaltblutstuten, 5 Hannoversche Kaltblutstuten, 15 Rheinisch-Deutsches Kaltblutstuten). Die Präsentation der verschiedenen Rassen und die hohe Qualität der gezeigten Pferde unterstrichen einmal mehr die Bedeutung der Kaltblutzucht in Niedersachsen.

Für die Körung in Krumke waren 32 Hengste angemeldet, davon wurden 27 Hengste der Körkommission vorgestellt. 14 Hengste wurden gekört und 2 Hengste erhielten eine Prämie. 5 Hengste aus dem Stammbuch für Kaltblutpferde Niedersachsen wurden vorgestellt, gekört wurden Olympius v. Olympus von Wallwitz/Erlander (Z.: ZG Grimm/Nieland, Gescher; B.: ZG Clar, Bad Bodenteich), Hakon der Große v. Hans im Glück/Achat (Z.: Handt GbR, Bockelnhagen; B.: Friedrich Burgath, Gevelsberg) und NN v. Figaro I/Alex (Z.: Josef Heer, Lennestadt; B.: Friedrich Burgath, Gevelsberg).

Das Jubiläumsjahr hat gezeigt, dass die Begeisterung für Kaltblutpferde nach wie vor groß ist. Die hohe Qualität der gezeigten Pferde sowie die engagierten Züchter geben Anlass zur Hoffnung, dass die Kaltblutzucht in Niedersachsen auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen wird.